Bekanntlich hat der Gemeinderat über mein Hotel am 22.6. mit den Worten "Jürg Biner hat bis heute das erforderliche seismische Gutachten nicht nachgeliefert" verfügt. Der offene Betrieb wurde als "nicht mehr verantwortbar" taxiert. Zusätzlich sicherte sich die Gemeinde die Illiquidität ihres politischen Gegners mit dem Satz ab: "Dem Rechtsmittel gegen die Verfügung wird die aufschiebende Wirkung entzogen."
Nun habe ich durch eine undichte Aussage erfahren: Gemeindepräsident Christoph Bürgin gab sich so als würde er für die Offenhaltung des Hotels Hand bieten. Bekanntlich fand am 16.6. eine Sitzung statt, zu der das Konkursamt folgende Institutionen und Personen eingeladen hat: Christoph Bürgin (Gemeindepräsident), soweit ich weiss Stefan Anthamatten (Baukommisionspräsident), Paul Mooser (Treuhänder), den Ingenieur und den dossierkundigen Mitarbeiter der Bank. Herr Lengen von der Konkursverwaltung war überzeugt, während und nach der Sitzung, dass für alle (alle!) Teilnehmer ein offenes Hotel das höchste Ziel war. Das war auch der vermittelte Eindruck.
Nun weiss ich, dass die Beschlussfassung im Gemeinderat anders verlief: Auf der News-Seite der Gemeinde ist ersichtlich, dass am 19.6. (an dem die Verfügung beschlossen wurde) gar keine ordentliche Sitzung stattfand. Den Gemeinderäten wurde vorgetäuscht, ich sei mehrfach über die Änderungsauflage informiert worden, und ihnen wurde die diskussionslose Schliessung nahe gelegt. Vom Ziel "wie halten wir das Hotel im Interesse aller offen" ist absolut nichts zu den urteilenden Gemeinderäten durchgedrungen.
Auf diese Weise holte sich Christoph Bürgin das einstimmige Urteil.
Jetzt weiss ich auch, dass Christoph Bürgin im Anschluss alles unternahm, damit das Ziel der Hotelschliessung glückte - er drohte mit Strafverfolgung, sollte das Hotel in der minimal gewährten Frist nicht geschlossen werden. Ich verstehe, dass die Konkursverwaltung bei diesem seitens Gemeinde angeschlagenen Ton das Hotel aufgab.
Der Gemeinderat darf nun intern abklären, wer genau die entstandene Situation zu vernantworten hat - moralisch als auch rechtlich.
Noch sitzen sie wie Erich Honeckers selbstsicher auf ihrem Thron. Erich Honecker hat noch einen Monat vor dem Sturz nicht einsehen wollen, was im Volk schon lange spürbar und klar schien, nicht einmal als Michael Gorbatchev in Berlin vor ausländischen Reportern seine jeher berühmtesten Sätze sprach: Youtube, 27 Sekunden
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