Ich habe es gewusst: nachdem der Gemeinderat schon im Oktober wegen dilettantischer Vorbereitung am Nachmittag vor der Urversammlung die drei Haupttraktanden sistiert hat, begann auch die heutige Versammlung mit drei Amateur-Akten:
Das Datum: zeitgleich mit dem lange zuvor bestimmten Rotary-Fest.
Der Ort: in einem kleinen Hotelsaal, als würde niemand kommen.
Die Traktanden: mussten - ich wusste dies als ich sie las - umgestellt werden: man kann nicht zuerst über ein Gesamtbudget abstimmen, und danach über Unterpunkte.
Unwillig gab Hauptreferent Beat Bühlmann Auskunft: erst nach der Versammlung wurde klar, warum er die erklärende Folie zuerst nicht auflegen wollte, mit dem Satz: nur falls der gesamte Saal es wünscht. Gar keine Auskunft erhielt ich, als ich ihn bat nochmals das Problem zusammenzufassen - er wich auf die Standortwahl aus.
Seit Jahren brauchen wir allem Anschein nach unbedingt eine neue ARA. Doch heute haben alle Experten einstimmig bestätigt, dass die Hauptargumente gar nicht zutreffen: wir haben nicht zu viel Speiseöl im Abwasser, und auch die Abwassermenge ist durchaus verarbeitbar.
So bleiben nur noch die Nebenargumente: Emissionen und Arbeitsbedingungen auf der einen Seite (dafür zig Millionen?) - gesperrte Strasse im Winter und Abtransportstau auf der anderen Seite: ja, hier (strassenseitig) könnte mit wenigen Millionen viel mehr Wert erreicht werden!
Danach kontaktierte ich einen der ARA sehr Nahestehenden. Ergebnis: die Probleme sind zu klein. ES BRAUCHT DIE NEUE SCHLAMMBEHANDLUNGSANLAGE GAR NICHT. Zu peinlich der Planungsstop für die einen, zu wenig einträglich für die anwesenden "beratenden" Planer: nicht nur sie, sondern auch Daniel Laubers Matterhorn Engineering hat schon vor dem Budgetbeschluss der heutigen Urversammlung den Zuschlag bereits auf sicher, mit staatsrätlicher Sondergenehmigung - in "Anbetracht der Umstände" (?-!-?).
Gut verkauft!
Der Reim ergab sich für mich - und für die in Unwissenheit gehaltene Bevölkerung - während dem Anlass nicht so richtig - die meisten stimmten dem Vorschlag zu. Zu schlimm die durch den Amtsvorsteher geäusserte Drohszene: "wer will denn schon, dass wir plötzlich oben am Kirchplatz alle in der Scheisse stehen!"
Gut verkauft - und nun? Nice to have: sicher.
Aber: wir haben sie nicht, die zig Millionen!
Weitere Peinlichkeit: seit 4 Jahren sind die Sachausgaben der Gemeinde um 4 Mio d.h. ganze 30 Prozent gestiegen. Das sind 16 Millionen. Die einzige Erklärung des noch Vorsitzenden: "das kann vorkommen". Auch die noch-Gemeinderäte wissen nicht, wie sich die Mehrausgaben zusammensetzen. Zu meinen Entdeckungen (überführter Gemeinderat und Antrag an den Staatsrat) kommt nun noch die Blamage überführter Inkompetenz in der Führung.
Mit Angstmacherei oder Versprechungen sind immer Mehrheiten zu gewinnen. Bis man dann aus diesen Gründen in der "Scheisse" sitzt, geht halt ein bisschen länger als der gutgläubige, unbescheidene, anspruchsvolle Normalbürger einschätzen kann. (siehe auch Finanzkrise)
AntwortenLöschenES STINKT SCHRECKLICH IM SPISS.
AntwortenLöschenMan riecht die ARA bei Wind sogar in der Wiesti !!!
Wie sollte man in der Annahme sein, dass kein Geld für die Ara verschleudert wird, wenn die Finanzplanung die Verschuldung der Gemeinde in Höhe von rund 70 Mio. bis ins Jahr 2014 mit Leichtigkeit präsentiert. Die Annahme des worst case für diese Planung wird sicherlich eingehalten. Wir haben's ja so gesagt.
AntwortenLöschenZumindest den zusätzlichen Lohnaufwand kann man mit der neuen Tauglichkeitsprüfung für Elektrofahrzeuge, womit sich die Gemeinde wohl über die MFK stellt und die erhöhte Polizeipräsenz bei Urversammlungen rechtfertigen.