Liebe Mitbürgerinnen, werte Mitbürger
Heute erkläre ich, was meine Schritte waren, und was die Strategie dahinter ist - auch für Fälle, die im ersten Augenblick nicht verständlich schienen:
Gemeinde:
Am besten für die Gemeinde wäre gewesen, wenn die Bereinigung der Fehlentscheide ohne Aufruhr hätte stattfinden können. Daher hatte ich auch 4 Gespräche mit unserem Gemeindepräsidenten, unter vier Augen. Erst nachdem die fehlende Bereitschaft sicher war, habe ich weitere Kreise informiert, u.a. Euch, aber auch die Gemeinderäte.
Aufgeräumt muss sein:
Wer davon ausging (Gemeindepräsident, Räte oder andere), dass ich aufgebe, nur weil ich ignoriert werde, liegt falsch: aufgeräumt muss sein. Bewusst habe ich allerdings 25% von dem wass ich weiss nie erwähnt. Das hat einen speziellen Nebeneffekt: sobald die Instanzen Bereitschaft zeigen werden müssen, die Dinge in Ordnung zu bringen, werde ich sie fragen: ist nun die gesamte Vergangenheit bereinigt? Falls sie ja sagen werden, und mir sind weitere Fälle bekannt, werde ich sehr konsequente Reaktionen bewirken. Sich dumm stellen hat dann keine Wirkung mehr. Man vergisst Gesetzesübertretungen nicht einfach so.
Ihr seht: das zurückbehalten von 25% kann dazu führen, dass viel mehr in Ordnung gebracht wird, als mir bekannt ist.
Formulierungen:
Ihr wisst alle: meine ersten Emails waren sehr moderat formuliert. Ich nannte keine Namen, und die Wortwahl war freundlich. Die Betroffenen hätten die Möglichkeit gehabt, zu reagieren. Sie wählten stattdessen zu ignorieren. Auch als ich Namen nannte, geschah nichts. Schliesslich bewegte ich mich mit meinen Formulierungen and die Grenzen (lügen, stehlen, verbrechen, bereichern), allerdings sind sie alle wahr - ich stehe zu ihnen.
Diese Wortwahl führte zu folgenden interessanten Kenntnissen:
Keine Anklage:
Trotz der scharfen Wortwahl bin ich bis heute nicht angeklagt worden. Man muss nicht lange überlegen, was dies bedeutet: ich sagte die Wahrheit. Die betroffenen Leute hätten mich längst angegriffen, wenn es sie nicht in eine peinliche Situation versetzt hätte: ein Angriff gegen mich hätte die gerichtliche Abklärung gegen sie selber vorangetrieben. Jetzt noch eine Anklage einzuleiten, nur weil ich die Strategie offenlege, wäre ein kopfloses letztes sich Wehren. Ich habe null Probleme, wenn ich morgen eine Anklage entgegennehmen darf.
Die Medien:
Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass es für Zermatt, ja die Region, sogar für den Kanton viel, viel besser wäre, wenn wir die Unrechtmässigkeiten auch ohne Medien intern bereinigen können. Die spitzen Formulierungen hatten ein Ziel, das voll erreicht wurde: Ich erhielt endlich Reaktionen, nun wurde die Sache ernst genommen, OHNE dass die Medien die Situation veröffentlichten. Wir sind also weiterhin nicht in den Medien, aber die Ernsthaftigkeit ist nun unbestritten.
Zudem haben die spitzen Formulierungen folgende teils fraglichen Erkenntnisse in Bezug auf die lokale Zeitung (WB) mit sich gebracht: Erstens: der Walliser Bote würde mir die Plattform gewähren, falls ich moderatere Sätze wähle (= positiv). Aber: der Walliser Bote hat nicht mit einer Recherche begonnen - warum nicht? Für jeden Journalisten sind die Themen doch höchst interessant. Warum greift der Walliser Bote das Thema nicht auf, recherchiert, berichtet? Die Auflage würde sicher ansteigen - was für ein anderes Interesse hat der Walliser Bote neben einer wahren Berichterstattung und der Steigerung der Auflage? Ist er im Beziehungsnetz drin, das sich zu wehren versucht? Und falls ja: wie sehr? Auch diese Fragen wird die Zeit wahrscheinlich beantworten.
Der Staatsrat:
Ich habe vor drei Wochen den Staatsrat informiert. Von der Reaktion war ich positiv überrascht. Der Kanton Wallis hat mein Schreiben mit Interesse zur Kenntnis genommen, und wird die Sachverhalte untersuchen. Die Antwort kam rasch. Nicht also wie bei der Gemeinde, die mich nach langem Wartenlassen auf den mühsamen Rechtsweg drängt - unbegründet aus meiner Sicht. Natürlich ist es wichtig, dass beim Kanton die entsprechenden sich schützenden Kreise die Untersuchungen weder verhindern, beeinflussen noch verzögern. Doch dies dürfte rasch sichtbar werden, falls die Antworten einseitig sind oder gar länger als noch ein paar Tage ausbleiben.
Ich entschuldige mich hiermit, dass meine Formulierungen Grenzen berührten, die für Euch als zu radikal formuliert empfunden worden sind. Nun, da meine Strategie transparent ist, werde ich wie zu Beginn wieder sachlich formulieren.
Ob wir jetzt noch ohne dass es die Medien erfahren zu einem guten Resultat gelangen, ist wünschenswert aber ungewiss. Die getätigten Schritte waren aufbauend, zielführend und darum wichtig. Die Verantwortlichen hätten viel früher reagieren müssen, um es intern in Ordnung bringen zu können. Ich habe fast zwei Monate Zeit gegeben, bevor ich überhaupt an die Bevölkerung trat.
Ihr könnt mithelfen, indem Ihr die Verantwortlichen motiviert, dass nun sauber, ganzheitlich und unmittelbar geregelt wird, was es in Ordnung zu bringen gibt.
Mit besten Grüssen
Jürg
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